Kinder sind für ihre Eltern die wichtigsten Menschen. Aber das ist nicht immer so.
Manchmal gehen Beziehungen in die Brüche oder Kinder verhalten sich ihren Eltern gegenüber verletzend.
In diesem Fall können die Eltern ihren Kindern ihr gesetzliches Erbrecht nur deshalb entziehen, weil es ihre Kinder sind.
Sehen wir uns das einmal an.
Wer sind die gesetzlichen Erben?
Gesetzliche Erben oder Pflichtteilsberechtigte sind laut § 807 des Zivilgesetzbuches
- Kinder und Nachkommen in Bezug auf ihre Eltern und Vorfahren.
- Andererseits sind es Eltern und Vorfahren in Bezug auf ihre Kinder und Nachkommen.
- Die Witwe oder der Witwer in der vom Gesetz vorgesehenen Weise.
Kann man sein Kind enterben?
Im Internet gibt es zahlreiche Informationen darüber, wie das Erbe aufgeteilt werden muss und worin der Pflichtteil, also das, was den Kindern oder Erben zusteht, besteht.
Daher entsteht die Frage, ob man sein Kind enterben kann, auch wenn ihm ein rechtmäßiger Anspruch auf einen Pflichtteil zusteht.
Die Antwort lautet: Ja. Allerdings ist es nicht so einfach.
Um ein Kind zu enterben, muss man das im Testament festlegen, wo auch der Grund, warum man es enterbt, angegeben sein muss.
Voraussetzungen, um ein Kind zu enterben
Um ein Kind rechtskräftig zu enterben, müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein:
- Dies muss anhand eines Testaments geschehen. Die Gründe dafür müssen im Testament klar dargelegt werden und auf einem der gesetzlich festgelegten Gründe beruhen. Es ist wichtig, klar und deutlich anzugeben, welches Kind Sie enterben möchten.
- Der Grund muss eindeutig und nachweisbar sein. Es muss bewiesen warden können, dass der Sachverhalts stimmt, wobei die Erben des Erblassers verantwortlich dafür sind, die Richtigkeit des Sachverhalts zu beweisen.
- Der betroffene Pflichterbe kann die Erbeneinsetzung hinsichtlich seines Pflichtteils aufheben. Wenn der Grund im Testament nicht angegeben wurde, liegt laut Gesetz kein legitimer Grund gesetzlich vor oder es handelt sich um eine Behauptung, die nicht begründet ist.
Daher hat der enterbte gesetzliche Erbe in Situationen, in denen die Enterbung nicht den gesetzlichen Bestimmungen entspricht, das Recht, seinen rechtmäßigen Anteil an der Erbschaft einzufordern.
Aus welchen Gründen kann ein Kind enterbt werden?
Die Enterbung eines Kindes oder eines anderen Pflicht- oder gesetzlichen Erben ist ohne Angabe von Gründen nicht möglich.
Ein Kind kann enterbt werden, wenn einer der folgenden Gründen vorliegt:
- Dem Elternteil, der sein Kind enterbt, wurde ohne legitimen Grund die Nahrung verweigert.
- Bei Misshandlung oder schwerwiegender verbaler Beleidigungen der Eltern.
- Wenn das Kind durch ein rechtskräftiges Urteil wegen versuchter Tötung des Erblassers, der Zufügung von Körperverletzungen oder wegen regelmäßiger Ausübung körperlicher oder psychischer Gewalt im familiären Umfeld, verurteilt wurde.
- Bei Verurteilung wegen Straftaten gegen die Freiheit, moralische Integrität und sexuelle Freiheit und Entschädigung, wenn das Opfer dieser Straftaten der Erblasser, dessen Ehegatte, Lebensgefährte oder ein Nachkomme oder Vorfahre ist.
- Verurteilung wegen schwerer Straftaten gegen familiäre Rechte und Pflichten gegenüber dem Erblasser.
- Wenn der Erblasser fälschlich einer Straftat beschuldigt wurde, die schwer bestraft wurde, und wenn er aufgrund falscher Beschuldigung verurteilt wurde.
- Wenn der Erbe, obwohl er volljährig ist und vom gewaltsamen Tod des Erblassers Kenntnis besitzt und diesen nicht innerhalb einer Frist von einem Monat meldet, sofern die Justiz nicht bereits von Amts wegen tätig geworden war.
- Den Erblasser durch Drohung, Betrug oder Gewalt zur Erstellung oder Änderung eines Testaments zu zwingen.
- Auf die gleiche Weise zu verhindern, dass eine andere Person ein Testament errichtet, es widerruft oder durch ein späteres Testament ersetzt, verbirgt oder verändert.
- Wenn der Erblasser behindert war, kann es zu einer Enterbung kommen, wenn die Erbberechtigten die erforderliche Fürsorge nicht erbrachten.
Bestreitet der Enterbte den Grund für seine Enterbung, müssen die übrigen Erben des Testamentsvollstreckers den Beweis dafür erbringen, dass dieser Grund zutrifft. Falls ein Konflikt bestand und sich der Täter und der Geschädigte anschlieβend wieder versöhnt haben, kann der Geschädigte das Recht auf Enterbung nicht geltend machen und eine bereits erfolgte Enterbung wird aufgehoben.
Wer erbt das Erbe desjenigen sein, der enterbt wurde?
Wenn einer der im vorigen Abschnitt aufgeführten Gründe eintritt, bekommen eine oder mehrere Personen, die das Erbe erhalten sollen, dieses Erbe nicht. Was passiert also?
In diesem Fall würden die Kinder oder anderen Nachkommen des Enterbten an dessen Stelle treten und in Bezug auf das Erbe dieselben Rechte besitzen, die dem Pflichtteilsberechtigten zustehen. Das gesetzliche Erbe ist das Erbe, das den Kindern und Nachkommen laut Gesetz zustehen muss und beträgt zwei Drittel der Erbmasse ihrer Eltern. Aber manchmal möchten Sie Ihr gesamtes Vermögen nicht an Ihre Kinder weitergeben. Um dass tun zu können, muss einer der genannten Gründe vorliegen und die festgelegten Voraussetzungen müssen erfüllt sein. In diesem Fall geht das Recht auf den Pflichtteil auf die Nachkommen der enterbten Person über, d.h. des Pflichtteils, den ihre Eltern nicht erhalten.
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Dieser Artikel ist Bestandteil unserer Serviceleistungen bei Erbschaften nicht residenter Personen. In diesem Abschnitt finden Sie alle nützlichen Informationen zu diesem Thema, einschließlich eines vollständigen Leitfadens zum Thema Erbschaft in Spanien für nicht residente Personen oder Ausländer.
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